Der Mindestlohn in der Pflege ist zum 1. Januar 2018 gestiegen. Im Westen beträgt er jetzt 10,55 Euro, im Osten 10,05 Euro. Bis 2020 soll es jährlich weitere Lohnerhöhungen in der Branche geben. Vom Pflegemindestlohn profitieren in erster Linie Pflegehilfskräfte.
In der Altenpflege gibt es seit August 2010 einen Branchenmindestlohn, der für stationäre und ambulante Einrichtungen gilt. Seit 2015 haben auch Betreuer demenzkranker Menschen, Alltagsbegleiter und Assistenzkräfte ein Recht auf ihn. Bis 2020 soll er in der Branche auf 11,35 Euro in den westlichen Bundestländern und 10,85 Euro in den östlichen Bundesländern steigen. Festgelegt wird der Pflegemindestlohn vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Die Grundlage dafür bilden die Beschlüsse einer Pflegekommission.
Für die Pflege und Betreuung in privaten Haushalten haben Mitarbeiter keinen Anspruch auf den Pflegemindestlohn, hier kommt der allgemeine Mindestlohn zum Einsatz, der auch für alle anderen Berufsgruppen gilt. Derzeit beträgt die 2015 eingeführte Lohnuntergrenze 8,84 Euro.
Altenpfleger liegen über dem Pflegemindestlohn
Nach einer dreijährigen
Ausbildung zum Altenpfleger haben Sie laut Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst Anspruch auf Gehaltsstufe 7. Das entspricht einem monatlichen Gehalt von 2635.53 Euro brutto. Soweit die Theorie. Da nicht alle Einrichtungen den tariflichen Lohn bezahlen, variieren die Einstiegsgehälter je nach Bundesland, Weiterbildung und Größe der Einrichtung. Die besten Gehälter für Berufseinsteiger in der Altenpflege wurden 2015 in Bayern und Baden-Württemberg gezahlt. Rund 2300 Euro verdiente eine examinierte Pflegekraft hier nach der Ausbildung im Durchschnitt. Am schlechtesten sieht es für Altenpfleger, laut einer Statistik von
score-personal.de, in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern aus – hier liegt der durchschnittliche Einstiegslohn bei 1900 Euro brutto.
Gute Pflege durch qualifizierte Pflegekräfte
Der Einsatz und die Erhöhung des Pflegemindestlohns unterstreicht die Bedeutung der Pflege für die Gesellschaft. Um eine gute Pflege sicherzustellen, brauchen Pflegeeinrichtungen qualifizierte und motivierte Pflegekräfte. Eine angemessene Entlohnung ist wichtig, um kompetente Arbeitskräfte in der Pflegebranche zu halten und neue Auszubildende zu gewinnen. Mindestlöhne sind immer die Grenze nach unten. Wer gut ausgebildetes und engagiertes Personal sucht, muss mehr bieten.]]>
