Wir befinden uns im Jahr 2050 n. Chr. Alle Jobs wurden durch Maschinen ersetzt. Alle Jobs? Nein! Einige unbeugsame Berufsgruppen hören nicht auf, der Automatisierung Widerstand zu leisten. Allen voran die Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen.
Okay, das ist vielleicht ein wenig übertrieben. Vermutlich wird es die meisten Berufe auch in 30 Jahren noch geben. Fakt ist aber: Die Berufsbilder verändern sich durch die Digitalisierung schneller als je zuvor. Besonders junge Leute, die gerade vor der Berufswahl stehen, müssen sich mit diesem Gedanken auseinandersetzen. Wie wird sich mein Ausbildungsberuf in den nächsten Jahrzehnten verändern? Werden die Aufgaben und Anforderungen in Zukunft noch dieselben sein? Diese Fragen versuchen wir in unserer neuen Serie „Zukunftsberufe: Berufe im Wandel“ zu beantworten. Wir starten mit den Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen: Wir wollen herausfinden, wie die Zukunftschancen in dieser Branche aussehen. Denn viele befürchten, dass diese Jobs durch maschinelle Übersetzung ersetzt werden könn
Mensch oder Maschine?
Ein kleiner Test: Ich habe den Absatz, den Sie gerade lesen, zuerst von einer KI ins Englische übersetzen lassen und ihn dann auf einer anderen Website wieder ins Deutsche übersetzen lassen. Und in der Tat klingt die Übersetzung überhaupt nicht schlecht, auch wenn die Maschine manchmal redundant ist und die Syntax oft künstlich klingt. Maschinelle Übersetzung hat viele Vorteile für einfache Texte, die nur unverständlich sein sollten. (Anmerkung der Autorin: Es muss natürlich „verständlich“ heißen. Ein Übersetzungsfehler!). Es hat aber auch seine Grenzen.
Nun schreibt wieder der Mensch statt der Maschine. KI-Übersetzungen sind günstiger, schneller und jederzeit verfügbar. Das ist aus Kundensicht natürlich erst mal toll. Bei größeren Aufträgen zeigt sich aber schnell, dass sich die menschlichen Übersetzer*innen nicht so einfach ersetzen lassen. Ein Computer kann nur ausspucken, was er vorher gelernt hat, er hat kein Gefühl für Satzbau oder einen natürlichen Sprechrhythmus. Deshalb klingen maschinelle Texte auch oft gekünstelt und hölzern. Außerdem kennt die KI keinen Humor, Ironie oder Sarkasmus – sie kann nicht zwischen den Zeilen lesen. Bei kleinen Blogbeiträgen mag das nicht so schlimm sein. In vielen Kontexten kann eine unklare Formulierung oder der falsche Ton aber gravierende Folgen haben: bei diplomatischen Konflikten zum Beispiel oder bei Wartungsanweisungen für medizinische Geräte. Hier sind professionelle (und humane) Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen gefragt.
Die Zukunft des Übersetzens
Der Übersetzerberuf wird also nicht überflüssig – im Gegenteil! Denn gerade in unserer globalisierten Welt gibt es ja immer größere Textmengen, die übersetzt werden müssen. Was sich aber ändern wird, sind die Qualifikationen, die Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen mitbringen müssen. Für eine professionelle Übersetzung reicht es nicht aus, die Sprache zu beherrschen und Wort für Wort übertragen zu können. Man muss zudem ein Gefühl haben für den Kontext, die inhaltlichen Zusammenhänge und den kulturellen Hintergrund. Vorstellbar ist auch, dass Computer in Zukunft die „Erstübersetzung“ übernehmen. Die Aufgaben des*r Übersetzer*in wären dann die Nachbearbeitung und der Feinschliff.
Die Ausbildung zum*r Übersetzer*in und Dolmetscher*in
An alle Fremdsprachenliebhaber*innen und Weltenbummler*innen: Don’t worry! Als Übersetzer*in stehen die Berufschancen auch in Zukunft sehr gut. Die Ausbildung zum*r Übersetzer*in und Dolmetscher*in bereitet Sie mit einem modernen, offenen Ansatz auf die Anforderungen der Branche vor. An der Euro Akademie Bamberg zum Beispiel: Mit aufstrebenden Fremdsprachen wie Chinesisch oder Russisch, Auslandspraktika und spannenden Projekten vermittelt die Ausbildung nicht nur Fachwissen, sondern auch ein Feingefühl für die jeweilige Kultur.
Oder Sie spezialisieren sich auf einen Fachbereich und werden zum gefragten Experten. An der Würzburger Dolmetscherschule können Sie sich zum Fachübersetzer auf den Gebieten Wirtschaft, Naturwissenschaften und Technik ausbilden lassen.