Heilerziehungspfleger kommen überall dort zum Einsatz, wo Menschen Hilfe brauchen – im Kindergarten, in Behindertenwohnheimen, in Altenheimen. Sie begleiten im Alltag, fördern Kreativität und Eigenständigkeit und übernehmen pflegerische Aufgaben. Was diesen Beruf so erfüllend macht, welche Besonderheiten es in der Ausbildung gibt, und wie der Berufsalltag eines Heilerziehungspflegers aussieht, hat Christine Sylvester in einem Gespräch mit Rosita Baumgart, Absolventin an der Euro Akademie Meißen, herausgefunden.
„Unglaublich herzlich, offen und hilfsbereit“, so erlebt Rosita Baumgart die Bewohner, die sie in einem Behindertenwohnheim in Waldkirchen bei Augustusburg betreut. Sie ist Heilerziehungspflegerin und kümmert sich mit ihren Kollegen und Kolleginnen um 40 Personen mit Behinderung, die teilweise schon über 60 Jahre alt sind und die Einrichtung schon als Kinder besuchten. „Ganz früher war unsere Einrichtung ein Kinderheim“, berichtet Baumgart. „Manche sind also schon seit ihrer Kindheit bei uns.“
[caption id="attachment_7744" align="alignright" width="300"] Rosita Baumgart hat Ihre berufliche Erfüllung gefunden[/caption]
Baumgart, die im August 2017 ihren Abschluss als Heilerziehungspflegerin an der Euro Akademie in Meißen gemacht hat, brennt für ihren Beruf – trotz der stark beanspruchenden Schichtarbeit. „Natürlich sind die Schichten manchmal anstrengend, wenn man zehn Tage zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten muss“, räumt Baumgart ein. Immerhin habe sie dann wieder vier Tage frei. Allerdings betont sie, dass die Dienstpläne von Einrichtung zu Einrichtung variieren.
Großes Know-how durch Praktikumsplätze in verschiedenen Bereichen
Baumgart weiß genau, wovon sie spricht, denn in ihrer dreijährigen Ausbildung hat sie in verschiedenen Einrichtungen gearbeitet. Im Gegensatz zu anderen Ausbildungsberufen – wie zum Beispiel in der Gesundheits- oder Altenpflege – sind angehende Heilerziehungspfleger keine klassischen Azubis, sondern Praktikanten, die sich selbst ihre Praktikumsbetriebe suchen und nach Bedarf und Interessenlage wechseln. Das erfordert mehr Selbstständigkeit und Flexibilität, ist aber auch von Vorteil. So hat es zumindest Rosita Baumgart erfahren: „So viel Praxis in verschiedenen Bereichen und Umgebungen steigert das Know-how.“ Schwierigkeiten haben angehende Heilerziehungspflegende nicht, einen Praktikumsplatz zu bekommen. Wie in allen sozialen Berufen herrscht akuter Personalmangel. Voraussetzung für die Ausbildung ist neben dem Realschulabschluss oder einem gleichwertigen Bildungsabschluss ein anerkannter Berufsabschluss und der Nachweis einer beruflichen Tätigkeit. Wer sich also direkt nach dem mittleren Schulabschluss für den Beruf interessiert, sollte zunächst den Sozialassistenten absolvieren, um Berufserfahrung zu sammeln.Pädagogisch, pflegerisch, lebenspraktisch und kreativ
