Aber reicht das aus? Ein Applaus für Menschen, die sich täglich in Gefahr begeben, um zu helfen und Leben zu retten? Und was wird nach Corona geschehen – werden wir den Pflegekräften weiterhin die Anerkennung geben, die ihnen gebührt?
Bonuszahlungen für Pflegekräfte
Nun soll es eine Bonuszahlung für Pflegekräfte geben: 1.500 Euro sind im Gespräch, je nach Bundesland auch noch zusätzliche Prämien. Das sei nicht ausreichend, meint Redakteurin Edeltraud Rattenhuber in der Süddeutschen Zeitung: „Nüchtern gesehen werden mit den 1500 Euro gerade mal die Überstunden abbezahlt, die geleistet werden mussten und müssen, damit das System nicht kollabiert.“ (Solidarität auch nach der Krise von Edeltraud Rattenhuber, SZ). Auch der Krankenpfleger Alexander Jorde, der in den Medien schon seit Jahren auf den Pflegenotstand aufmerksam macht, sieht eine einmalige Bonuszahlung kritisch. Auf Twitter schreibt er: „Wollt ihr also im Fall von Krankheit und Pflegebedürftigkeit gut versorgt sein? Setzt euch mit uns für bessere Gehälter ein und sagt nicht, wir sollen uns doch gefälligst mit einmal 500 € zufrieden geben. Das tun wir nicht, denn wir wissen was unsere Arbeit wert ist.“
Ein Bonus für Pflegekräfte ist sicher nicht falsch, um ihre Arbeit in der Krise anzuerkennen – aber auch nach der Krise dürfen wir ihren Einsatz nicht vergessen. Denn auch wenn wir die Pflegerinnen und Pfleger jetzt mehr denn je brauchen, sind wir auch in normalen Zeiten auf sie angewiesen. Wenn Sie also das nächste Mal auf Ihrem Balkon stehen und klatschen: Behalten Sie dieses Gefühl der Dankbarkeit! Es kommt eine Zeit nach Corona. Und dann sollten wir uns alle dafür einsetzen, dass Berufsgruppen, die unsere Gesellschaft braucht, auch den Lohn bekommen, der ihnen zusteht.
Und Sie, liebe Pflegekräfte, haben es wahrscheinlich in den letzten Wochen sehr oft gehört, aber man kann es nicht genug betonen. Von ganzem Herzen: Vielen Dank!
Bildquelle Beitragsbild: ©MisterStock/shutterstock.com [su_spacer]
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